Letztes
Jahr wurde zum Sommeranfang, das erste Miet-Solarboot,
der Bootsvermietung Enge am Mythenquai übergeben.Hinter
dem Projekt steht die zürcher Regionalgruppe der
Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie (SSES)
und das ewz zürich. Als Hauptsponsoren konnte das
Gesundheits- und Umweltdepartement (GUD) der Stadt Zürich
und das Bundesamt für Energie (bfe) gewonnen werden.
Lautloses
Dahingleiten und eine frische Brise um die Nase bringt
Sommerspass Das Boot fasst 6 Personen und wird zu den
gleichen Bedingungen wie ein entsprechendes Motorboot
vermietet, unterscheidet sich aber ansonsten wohltuend
von diesen. Kein Lärm und kein Gestank kann den
unbeschwerten Sommerspass, der erst durch eine Liegefläche
und Badeleiter zum richtigen Vergnügen wird, stören.
Aber auch alle anderen, die Ruhe und Erholung suchen,
kommen auf Ihre Kosten.
ZHolar
beweist: Sonnenenergie ist kein alter Hut und kein
Kinderkram, sondern neuste Technik im futuristischem
Design. ZHolar hat seine erste Saison problemlos
gemeistert und konnte seinen Gästen, während 100 h,
die Vorteile des emissionsfreien Elektroantriebes vorführen.
Das Solarkonzept, das auch Fahrten bei bedecktem Himmel
erlaubt, hat sich bestens bewährt und niemand musste
zum Paddel greifen.
ZHolar,
das erste Miet-Solarboot für alle, sticht wieder in See
Über den Winter wurde ZHolar gewartet und eingelagert.
Nun erstrahlt er wieder in neuem Glanz und steht ab
sofort allen sonnen-, ruhe-, natur, bade- aber auch
technikbegeisterten zur Verfügung.
Ausführliche
Projektbeschreibung
1999
formierte sich aus dem Vorstand der SSES Regionalgruppe
Zürich die Projektgruppe Solarboot Ahoi mit dem Ziel
auf dem Zürichsee ein Mietsolarboot anzubieten. Es
sollte vorallem ein Blickfang sein und so einer breiten
Bevölkerungsschicht die Vorteile und Möglichkeiten der
Solarenergie aufzeigen und näherbringen. Mit der
Bootsvermietung Enge am Mythenquai wurde ein
geeigneter Standort gefunden.
Da
keines der bestehenden Solarboote den hohen ästhetischen
Vorstellungen entsprach, wurden einige
Bootsingenieure konsultiert. Aufgrund dieser Evaluation
wurde ein eigenes Solarbootkonzept ausgearbeitet. Das
Design und eine grosse Energieautonomie standen im
Mittelpunkt. Das Solarkonzept sieht vor, dass mit vollen
Batterien bis zu 5 Stunden, auch bei bedecktem Himmel,
gefahren werden kann.
Zur
Sponsorensuche wurde eine professionelle und überzeugende
Präsentationsmappe gestaltete. Das ewz (Elektrizitätswerk
Zürich) der Bund und auch das Gesundheits- und
Umweltdepartement der Stadt Zürich waren von der Idee
begeistert und konnten als Hauptsponsoren gewonnen
werden. Aber auch sonst fanden sich immer wieder
innovative Helfer, die Ihr Wissen, ihre Ausrüstung
und ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellten. In einem
Namenswettbewerb wurde aus 200 Einsendungen der Name
ZHolar ausgewählt. ZH für Zürich und dem Zusatz
„olar" was zu „Solar" führt, gab den
Ausschlag für den innovativen Namen ZHolar.
Nachdem
die Finanzierung grösstenteils gesichert war, ging die
Projektgruppe mit grossem Elan an die Verwirklichung
ihrer Vision. Sie verfeinerte das Design, suchte die
einzelnen Komponenten und übernahm das Engineering. Der
Aufbau wurde nach den Plänen der Gruppe von einem
Glasfaserspezialist einzeln angefertigt. Die Solarpanel
sind ebenfalls eine Einzelanfertigung der Firma
Fabrisolar, Küsnacht. Der Antrieb wurde an der
Fachhochschule Rapperswil durch eine Semesterarbeit
optimiert und ausgewählt. Dieser und die aufblasbaren
Schwimmer sind ein Serienprodukt und ergänzen die
Einzelanfertigungen. Im April 2000 wurden alle
Komponenten in eine Werft nach Erlenbach verlagert und
dort wurde ZHolar von der Projektgruppe in 2 Monaten
fertiggestellt. Es musste noch so manches Problem gelöst
und ausgetüftelt werden. Doch das
Endresultat beweist allen, Solarenergie ist kein alter
Hut und kein Kinderkram, sondern neueste Technik in
futuristischem schnittigem Design.
Bevor
das Solarboot am 21. Juni 2001 der Bootsvermietung übergeben
werden konnte, musste es als Prototyp noch vom
Starkstrominspektorat und von der Schifffahrtskontrolle
abgenommen werden. In der ersten Saison wurde ZHolar ca.
100 h vermietet. Nur 2 x musste, nach einem Grossandrang
am 1. August, Strom von einer Steckdose zugeführt
werden, ansonsten hat sich das Solarkonzept bestens
bewährt.
ZHolar wurde nicht für Grüne oder ewig gestrige gebaut,
sondern für alle die Spass haben und beim Baden weder
von Lärm noch von Gestank gestört werden wollen. Es
bietet Platz für 6 Personen, kostet 60 Pranken pro
Stunde und lädt mit einer Badeleiter zum Baden ein. Unter
www.sses.ch/zuerich/solarboot oder www.lec.ch/solarboot.htm
können weitere Bilder und Informationen gefunden werden.
Die
technischen Daten von ZHolar:
Bootsrumpf
Typ
|
Aufblasbarer
Camping Cat
|
Aufbau
|
3-fach
laminiertes EPOXY-Harz-GFK mit AIREX-Schaumkern
|
Länge
|
6.1
m
|
Breite
|
2.7
m
|
Höhe
(über Wasser)
|
1.1
m
|
Tiefgang
|
0.5
m
|
Leergewicht
|
650
kg
|
Zugelassenes
Maximalgewicht
|
1100
kg
|
Anzahl
Plätze
|
6
|
Antrieb
|
Optimierter
Sol-Z Antrieb
|
Motor
|
2.6
kWel (DC Motor)
|
Regelung
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Stufenlos,
pulsbreitenmoduliert
|
Steuerung
|
Drehbarer
Motor
|
Geschwindigkeit
|
Geschwindigkeitsmessung
mit GPS, max 10km/h
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Energieerzeugung
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734
Wp (Bug: 370Wp, seitlich je 185 Wp)
mikrokristalline Silizium-Dünnschicht-Solarzellen
(APex, Astropower)
in Glas Tedlar laminiert bei FabriSolar (Creaglas
GmbH)
Wirkungsgrad ?=10%
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Energiespeicher
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24
V, 270Ah 8 Compact Power Bleibatterien, je 4 + 4 parallel
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